In Kooperation mit der Frauen Union Hürth veranstaltete der CDU-Ortsverband Fischenich am 28. März einen Vortragsabend zu den Themen Rentenlücke bzw. Altersarmut.
Als Referentin war die stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union Deutschlands, Carla Neisse-Hommelsheim, geladen, welche durch Dorothea Winkler, Rechtsanwältin aus Pulheim, unterstützt wurde.
Den Veranstaltungsteilnehmern wurde anschaulich verdeutlicht, dass unser gesetzliches Rentensystem allein nicht mehr ausreicht, um die Lebensqualität im Alter zu sichern. Denn bedingt durch den demografischen Wandel kann das umlagefinanzierte System dies nicht mehr leisten; Erwerbstätige können nicht immer mehr Rentenbeiträge einzahlen.
Daher habe der Gesetzgeber die Möglichkeiten der betrieblichen und privaten Altersvorsorge erweitert, damit es leichter fällt, die Versorgungslücke aus der gesetzlichen Rente zu kompensieren.
Carla Neisse-Hommelsheim: “Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat das Recht zur Entgeltumwandlung, auch im Minijob. Schon mit 20 Euro aus dem monatlichen Bruttolohn (macht bei Durchschnittsverdienst ca. 10 Euro im Netto aus) kann man steuer- und sozialabgabenfrei in eine Lebensversicherung einzahlen.
Die Rentensituation von Frauen wurde besonders in den Blick genommen, da Frauen im Durchschnitt 59,6 Prozent geringere Alterseinkommen als Männer haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig: „Ein Grund liegt sicherlich darin, dass Frauen oftmals zugunsten der Familienplanung beruflich zurück- stecken und infolge dessen keine Einzahlungen in die Rentenkasse geleistet wurden“ so Maria Graf-Leimbach, Vorsitzende der Hürther Frauen Union. „Ein anderer Grund ist die schlechtere Bezahlung von „Frauenberufen“. Für gleiche Arbeit bekommen die Frauen in Deutschland 22 Prozent weniger als Männer. Damit sind wir Schlusslicht in den 28 EU-Staaten, “ führte Carla Neisse-Hommelsheim aus.
Mit Stolz berichtete die stellvertretende Bundesvorsitzende der Frauen Union: „Unser Einsatz für Mütter mit Kindern, die vor 1992 geboren wurden, hat sich aber gelohnt. Mit Wirkung vom 01.07.2014 wird zusätzlich ein Entgeltpunkt in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Hiervon werden 9,5 Millionen Menschen in Deutschland profitieren.“ Auf Nachfrage wurde herausgearbeitet, dass sich diese Entgeltpunkte auch Väter anrechnen lassen können, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen.
Ein weiteres Themenfeld war die Übernahme von Pflegeleistungen für Angehörige, die sich ab dauerhaft 14 Wochenstunden positiv auf die späteren Rentenansprüche auswirken kann.
Dass auch der privaten Altersvorsorge immer mehr Bedeutung zukommt, ist unbestritten. „Bei vielen Arbeitnehmern bleibt am Ende des Monats nicht mehr viel für die Vorsorge übrig. Dennoch sollte man auch mit der Investition kleinerer Beträge in ausgesuchte Vorsorgeprodukte versuchen, die spätere Rente aufzubessern“ so Raimund Westphal, Vorsitzender der CDU Fischenich.
Für die Frauen Union Hürth steht jedenfalls fest, dass weitere Veranstaltungen zum Thema folgen werden.